Seit Isaac Albéniz, Enrique Granados und Manuel de Falla im ausgehenden 19. Jahrhundert Elemente der Folklore und des Flamenco in ihre Gesangs-, Klavier- und Orchesterliteratur übernahmen, finden Licht, Temperament und Naturell Spaniens ihren Niederschlag in der Kunstmusik der iberischen Halbinsel. Joaquín Rodrigo, mit dessen virtuoser "Tonadilla" das Duo Joncol sein Album "Luz de Iberia" eröffnet, entwickelte den nationalen Stil weiter und brachte so Musik von hohem kompositorischen Wert zurück auf die Gitarre.
Britta Schmitt und Carles Guisado bekennen sich klar zu Musik, die neben einer starken Rhythmik eine ausgeprägte Kantabilität auszeichnet; iberische Musik vereint diese. Mit „Luz de Iberia“ eröffnen sie einen Dialog zwischen Werken der spanischen Tradition von Isaac Albéniz und Joaquín Rodrigo und Musik aus Spanien für zwei Gitarren, die in jüngster Zeit entstanden ist. Zwei Komponisten aus Barcelona haben für das Duo Joncol geschrieben: Feliu Gasull die "Dreizehn Bonsais für zwei Gitarren" und Carles M. Eroles "El jardín de las perlas colgantes" – "Garten der hängenden Perlen". Zu den beiden in seiner Heimatstadt entstandenen Stücken gesellt Carles Guisado "Una Luz del Norte" für zwei Gitarren – das er dem "Nordlicht" Britta Schmitt, der gebürtigen Münsterländerin, widmete.
Mit "Alma de mujer" von Chano Domínguez in einer eigenen Bearbeitung für zwei Gitarren und Perkussion werfen die beiden Künstler auch ein Schlaglicht auf die Strömung des Flamencojazz. Hierbei, wie in noch zwei anderen Stücken von Carles Guisado und Feliu Gasull, werden sie von dem Kölner Jazz-Schlagzeuger Kurt Fuhrmann begleitet.